Obsorge-Mediation

 

Das Cochemer Modell

Überblick über die Maßnahmen, die das „Cochemer Modell“ vorsah und die auch heute noch von Bedeutung sind:
  1. Nachdem der Antrag auf Umgang oder Sorge eingegangen ist, soll das Gericht innerhalb von 14 Tagen einen Verhandlungstermin ansetzen.
  2. Sachverständige werden zur Unterstützung herangezogen, die eine Konfliktlösung herbeiführen sollen.
  3. Mitarbeiter von Jugendamt und Sozialem Dienst betreuen und begleiten Kinder und Eltern vor, während und ggf. auch noch nach dem Verfahren.
  4. Erfolgt keine Einigung im Verhandlungstermin, wird den Eltern die Teilnahme an einem Beratungsgespräch angeordnet. Hiernach erfolgt die erneute Terminvergabe innerhalb von 14 Tagen.
  5. Rechtsanwälte sollen sich in ihren Antragsschriften nur auf wesentliche und sachlich gegebene Fakten konzentrieren, um nicht möglicherweise Öl ins Feuer zu gießen und die Auseinandersetzung zwischen den Eltern noch zu befeuern. Diese soll auf das mündliche Verfahren beschränkt sein.

 

Aussagen von Richter a.D. Jürgen Rudolph (ehem. Amtsgericht Cochem (Rheinland-Pfalz):

Loyalitätskonflikt ist Kindesmißhandlung

Wenn ein Kind von einem Richter angehört wird und muß einen Elternteil verraten und das muss es, wenn ein Richter ein Kind anhört, dann ist das Kindesmißhandlung.Nehmen Sie das bitte ganz ernst. Ich habe das 30 Jahre lang als Richter gemacht. Das ist Kindesmißhandlung.

Richter verstecken sich hinter Sachverständigengutachten

Wir haben gesehen das wir sehr viel Schaden angerichtet haben: Elternteile (Mütter oder Väter) aus dem Leben ihrer Kinder herausgeklinkt haben, das ganze mit Sachverständigengutachten, hinter denen sich Richter gerne verstecken. Umgekehrt: Sachverständige übernehmen keine Verantwortung, weil sie sagen können „ich habe nicht entschieden – Der Richter oder die Richterin hat entschieden

 

Kein Entzug der elterlichen Sorge

Schnell wurde festgestellt, das bei einem kindgerechtem Sorgerechtsverfahren die elterliche Sorge nicht zur Debatte stehen sollte. Der Entzug der elterlichen Sorge bedeutet, einem Elternteil die Verantwortung für das Kind zu entziehen. Eltern kann die Verantwortung für das Kind aber nicht entzogen werden.Die elterliche Sorge wurde nicht mehr zur Disposition gestellt.